Derartig frische Bedingungen stellen sich in
Kifuka im Kongo nicht ein. Starke Sonneneinstrahlung, feuchte, instabile Luftmassen und die Lage im Bergland sorgen für ein anderes rekordverdächtiges Phänomen: Nirgends schlagen womöglich mehr Blitze pro Quadratkilometer ein als rund um dieses kleine Dorf. 158 Mal pro Jahr entlädt sich dort die aufgestaute Spannung von Gewitterwolken und zuckt gleißend zu Boden - zum Vergleich: Die allgemeine Blitzhäufigkeit in Deutschland liegt zwischen 0,5 und 10 Einschlägen pro Quadratkilometer und Jahr.
Ebenfalls in Afrika findet sich der Ort, an dem es am häufigsten hagelt: die
Kericho-Nandi-Hills am Rande des Großen Grabenbruchs in Kenia. In der Hitze des Nachmittag verstärkt sich dort der Aufstieg feuchter Luft vom Viktoriasee an den Hängen der Hügel, so dass sich über dem mehr als 2000 Meter hohen Hochplateau große Gewittertürme ausbilden. Darin wiederum herrscht enormer Auftrieb, der die Feuchtigkeit in kühle Atmosphärenschichten reißt, wo sie gefriert, so dass sie schließlich als Hagel ausfallen kann. Wegen dieser geografisch-klimatischen Kombination kann es hier also nahezu täglich hageln. Richtig schmerzhaft bis lebensgefährlich wird es aber vor allem im Norden Indiens und Bangladeshs, wo Meteorologen die meisten Stürme mit Extremhagel beobachten: Die Eisbrocken haben Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern, und in Bangladesh glaubte man am 14. April 1986 sogar Hagelkörner auf, die mehr als ein Kilogramm wogen - 92 Menschen starben in diesem Unwetter.
Sonnenanbeter sind auf dem Vulkan
Waialeale auf der Hawaii-Insel Kauai fehl am Platze: Hier regnet es durchschnittlich an 335 Tagen im Jahr insgesamt 10 800 Millimeter - kein Wunder also, dass der Ort übersetzt "überfließendes Wasser" heißt. Touristen zieht es dennoch hierher, denn sie hoffen den feuchtesten Flecken der Erde besuchen zu können. Doch sie täuschen sich, denn der liegt in absoluten Zahlen eigentlich in Indien beim Dorf Mawsynram: Die zwölf Meter Niederschlag konzentrieren sich allerdings auf die Monsunsaison, während es am Waialeale beständig nieselt, tröpfelt, regnet, gießt und schüttet.
Point Reyes an Kaliforniens Küste schließlich wurde gerade auch wegen seines trüben Wetters berühmt: als Drehort für den Gruselfilm
"The Fog - Nebel des Grauens". Nur an wenigen Orten stellt sich die dicke graue Suppe ähnlich zuverlässig und häufig ein wie an dieser Landzunge in der Nähe von San Francisco. Vor der Küste drängt der Kalifornienstrom mit seinem kalten Wasser südwärts und kühlt die feuchten Luftmassen darüber so stark ab, dass sich oft über Wochen hinweg und an mindestens 200 Tagen im Jahr Nebel bildet. Bisweilen beträgt die Sichweite weniger als 50 Meter, und man sieht am Beginn der 300 Stufen langen Treppe nicht den pittoresken Leuchtturm, zu dem sie führen sollen. Dazu pfeifen oft orkanartige Winde über die exponierte Landzunge, an der vor Bau des Leuchtturms manch ein Schiff zerschellte - die passende Kulisse also für einen Film, in dem untote Seeleute dafür Rache nehmen, dass sie mit einem falschen Signalfeuer ins Verderben gelockt worden waren.